Bürgermeisterchor im Landkreis Ansbach e.V.
Im Rahmen einer Informationsfahrt der Bürgermeister nach Südtirol im November 1989 entstand die Idee eines Bürgermeisterchores und ein erster spontaner Auftritt.
Altbürgermeister Ernst Pirner war der Initiator. Er forderte die anwesenden Bürgermeister dazu auf, sich zusammen zu stellen und einige Lieder zu singen. Er war auch der „erste Dirigent“ dieses Auftrittes. Noten waren keine vorhanden, damit dies aber einen „professionellen“ Eindruck hinterließ, verteilte er Seiten aus einem Telefonbuch, so dass alle Sänger auch mit einem „Notenblatt“ ausgestattet waren. Werner Lober besorgte eine Fleischgabel aus der Küche, dies war der erste Dirigentenstab.
Geschehen ist dies am 02. November 1989 am Abend in Montan, Südtirol im „Pinzoner-Keller“ zum Törggelen. Dieser „erste Auftritt“ wurde im Bild festgehalten.
Zu sehen sind auf dem Bild: Vorne rechts mit Anzug und Krawatte Ernst Pirner, Bürgermeister aus Gerolfingen.
Erste Reihe von links: Rudolf Schwemmbauer, Bürgermeister aus Geslau, der spätere Landrat des Landkreises Ansbach und erster Dirigent des Bürgermeisterchores; Rudi Ebert, Bürgermeister aus Insingen, der erste Vorsitzende des Bürgermeisterchores und Dr. Jürgen Walchshöfer, Bürgermeister aus Dinkelsbühl.
Zweite Reihe von links: (direkt hinter Rudolf Schwemmbauer) Erich Zappold, Mitteleschenbach; (direkt hinter Rudi Ebert) Willi Fettinger, Bürgermeister aus Unterschwaningen; Werner Lober, Bürgermeister aus Weiltingen.
Letzte Reihe von links: Werner Herzog, Bürgermeister aus Herrieden; Johannes Haider, Bürgermeister aus Dombühl; Ernst Binder, Bürgermeister aus Burk; Dietmar Peter, Bezirksrat aus Rothenburg o.d. Tauber Evtl. – im dunklen Bereich – hinter Werner Herzog, steht noch Werner Weber, Bürgermeister aus Bruckberg. Allerdings sind sich alle Beteiligten hier nicht sicher.
Bürgermeister Ernst Pirner in seinem Element im Zusammenhang mit dem ersten spontanen Auftritt des Bürgermeisterchores
Neben den Liedvorträgen unterhielt Bürgermeister Ernst Pirner aus Gerolfingen an diesem Abend die anwesenden Gäste mit einem Gedicht. Dieses Gedicht ist überliefert. Man muss dazu aber schon auch erwähnen, dass dieses Gedicht zwar auf fränkisch niedergeschrieben ist, aber mit Sicherheit den „Hesselberger Dialekt“ im Vortrag, eines Ernst Pirners hatte.
I mecht a Gedicht über des vo uns Schwabe und Franke viel benutztes Wort Ebbas vortracha. Wennder mi frocht was unser Allerweltswort ist, dann sach i Ebbas. Des Wort kann mer fo alles braucha. Wißt ihr überhaupt was Ebbas ist? Ebbas ist halt Ebbas und us Ebbas kann mer Ebbes mache.
Wenn a junger Bua heirata will,
dann muaßer sich Ebbas sucha.
A Mädla wu Ebbas hot,
Ebbas kann und Ebbas mitbringt.
Und wenn er so Ebbas g`funda hot,
dann hot er Ebbas.
Ebbas fors Herz,
Ebbas fors Gmieat
und Ebbas fors ganz‘ Leba.
Und dann wird Hogset g’feiert.
Dia derf nadirli Ebbas kosta,
daß mer sicht, da? Ebbas do is.
Denn ihr wißt ja,
do wu Ebbas ist, kommt g’wenli a no Ebbas dazua.
Dann geht mer uff’d Hogsetreis.
Do sicht mehr Ebbas,
do erlebt mer Ebbas,
do kann mer Ebbas kaafa,
und deshalb a Ebbas mithambringa,
und die Zeit get a bissl weiter.
Mer erlebt noml Ebbas,
mer sicht noml Ebbas,
und uff amol – do erwartet mer Ebbas.
Die Nachberschaft hot nadirli scho lang Ebbas g’merkt.
Dia sacha scho seid Wucha,
i glab die hebba schon Ebbas.
Dann griachas wirgli Ebbas.
Wenn des Kindla im Bett schreit,
dann fehlt’n Ebbas,
und wenns Hunger hot,
dann griachts halt Ebbas.
Wenns aber weiter schreit,
dann fehlt’n Ebbas andres.
Vielleicht hots bloß Ebbas g’macht.
Später kummt d’Bua in’d Schual.
Und wenn der Herr Lehrer frocht
und er waß Ebbas net und er verseimt Ebbas,
dann griachter Ebbas uff’d Finger
oder gar Ebbas hinda druff.
Wenn er us der Schul kummt,
kummt er ind Lehr, daß er Ebbas lernt und
Ebbas kann und Ebbas verdeant,
daß wenn er a alter Ma is,
a Ebbas zum Beißa hat.
Wißter etz, was Ebbas is?
Dann hebt eier Glas und seid ka Däbba,
a guader Schluck is a scho Ebbas!